Vitamin D hat in hohen Dosen nachweislich eine positive Wirkung auf das Zellwachstum und die Wundheilung, wirkt antimikrobiell und immunmodulatorisch und wirkt sich positiv auf Wundinfektionen aus. In der Zahnmedizin wird Vitamin D zur Behandlung und Vorbeugung von Karies sowie zur Beschleunigung der Knochenneubildung um die in Zahnimplantaten verwendeten „Fremdmaterialien“ eingesetzt.
Wissenschaftliche Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass ein Großteil der Bevölkerung an einem Vitamin-D-Mangel leidet. Galt es früher als ausreichend, 15 Minuten direkter Sonneneinstrahlung auf die Haut zu haben, gilt dies heute als bei weitem nicht ausreichend. Unsere Vorfahren verbrachten den ganzen Tag damit, einen Großteil ihrer Haut der Sonne auszusetzen, um den richtigen Vitamin-D-Spiegel zu erreichen. Auf Grundlage dieses Wissens begann die Forschung zu Vitamin D. Als Ergebnis wurde festgestellt, dass Vitamin D in hohen Dosen antimikrobiell wirkt und einen dramatischen Effekt auf das Immunsystem, die Wundheilung und das Zellwachstum hat. Studien in der Zahnmedizin zeigen, dass Patienten, die vor einer Zahnimplantation hohe Dosen Vitamin D zu sich nehmen, deutlich weniger anfällig für Wundinfektionen sind und eine beschleunigte Knochenbildung um das eingesetzte Implantat herum aufweisen, was zum Wohlbefinden des Patienten nach der Operation beiträgt. Ähnliche Studien haben zudem gezeigt, dass die regelmäßige Einnahme von Vitamin D das Kariesrisiko um fast 50 % senken kann.
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